top of page

Aus Rund Orust wird Rund Tjörn

  • alluxusleiner
  • 1. Okt. 2023
  • 4 Min. Lesezeit

Am Sonntag 3. September machen wir uns von Göteborg auf, um in den kommenden 7 bis 8 Tagen einmal um die große Insel Orust nördlich von Göteborg zu cruisen. Von der Strecke mit 110 bis 140 sm bis Göteborg zurück ein paar gemütliche Tage. Mit jeder Menge Tipps von Lasse aus Trollhättan im Gepäck haben wir einen machbaren Plan mit Alternativen. Mit all seinen Zielen könnten wir gut und gerne zwei Wochen daraus machen.


Wind und Wetter machen es uns nicht leicht. Am Sonntag sollen Böen bis 24kn aus WNW kommen. Die Fahrt unter Motor aus Göteborg heraus und Wind gegen Strom macht nicht wirklich Laune. Dabei kein Sonnenschein, eher kurz vor Regenschauer. Annette bekommt etwas Muffensausen. Sie fängt sich wieder und wir nehmen nur unter Fock den Kurs Richtung Marstrand auf.

Hoch am Wind und ein paar Kreuzschläge bis zum Albrektssund. Ein vor geraumer Zeit geschaffener sehr schmaler Kanal, der sich nicht Kreuzen lässt uns aber unter Motor direkt vor Marstrand "auswirft".

Um kurz nach 14:00 Uhr nach 25sm machen wir in Marstrand fest. Das Segeln erweist sich sogar als ganz schön. Die angesagten Böen kamen nicht so stark, Inshore zwischen den Schären gibt es kaum Welle und die Sonne arbeitete sich auch immer mehr vor.

Das Segelmekka der Westschären erscheint beinahe wie ausgestorben. Wir erfahren, dass am Wochenende noch eine Saisonabschlussregatta stattfand und bis Mittag der Hafen voll war.

Der Nachmittag reicht noch für einen Wander-Spaziergang über die Insel.

Gletschertöpfe/ Giants Cauldrons:

Beim Totenkopf-Leuchtturm, wo Kattegat und Skagerrak aufeinander treffen:

Blick auf die Pater Noster Inseln:

Höhlen, die als Versteck vor den Norwegern dienten:

Eriks Park und ein Seerosenteich:

Blicke über die Insel und zu den Nachbarinseln

ree
ree
ree

Carlsten Fortress, das Wahrzeichen Marstands:

ree

Den Ort streifen wir nur und lassen diesen für Montag Vormittag und Mittag.

ree

Nach dem Streifzug durch den Ort machen wir uns am frühen Nachmittag von Marstrand auf, um uns weit Inshore zu verholen - in den kommenden Tagen soll starker Westwind aufziehen - südlich um die Insel Tjörn bis nach Almösund (liegt an der Nordwest-Spitze auf Tjörn gegenüber Stenungsund).

Die in Marstrand erworbene Shorts musste eingesegelt werden.

ree

Auf halben Weg testen wir eine Ankerbucht bei der Insel Kärrsön, die zwei SXK Tonnen hat. Die war grundsätzlich gut geschützt, bei Westwind pfiff es uns aber zu sehr durch, als dass wir völlig entspannt dort auch einen zweiten Tag liegen wollten.

Impressionen Westschären auf dem Weg:

Nach gut 17sm machen wir um 17:45 Uhr fest, nach dem wir im zweigeteilten Hafen alle Optionen für einen guten Platz bei kräftigem West ausgelotet hatten.

Almösund liegt taktisch gut. Es bietet die Möglichkeit, Inshore weiterhin Orust zu umrunden (linksherum), oder alternativ direkt zwischen Orust und Tjörn durch den reizvollen Stigfjorden abzukürzen. Ansonsten bot Almösund nicht wirklich aufregendes.

Lars entdeckt noch die IOD International One Design Class, die in Almösund mit 13 Booten ihre schwedische Flotte hat. Links: https://iodwca.org/ und https://iodwca.org/fleets/sweden/.

ree

Am Dienstag Nachmittag verholen wir 3sm kurz um die Ecke nach Stora Askerön. Der besteht aus einem kleinen Steg und bietet eigentlich keine Gastliegeplätze an. Wenn was frei ist, kann man sich hinlegen. Es fanden sich ein paar Mitglieder des dazugehörigen Vereins, die uns den gewählten Platz "frei gaben". Ansonsten gibt es noch einen dazugehörigen etwas chaotisch wirkenden kleinen Werftbetrieb in der gegenüberliegenden Bucht, der Wasch- und Sanitärräume hat. Aber niemand war anzutreffen für einen Zugang. Geht ja auch so. Wir liegen dort sehr romantisch in schöner Natur.

ree

Mit Stora Askerön ist praktisch unsere Entscheidung gefallen, nicht mehr Orust, sondern nur noch Tjörn zu umrunden. Nach dem starken West dreht der Wind für die kommenden Tagen auf Süd. So hätten wir von Orust von Norden runter alles gegenan, was noch mehr Strecke unter Motor bedeutet hätte.


Am Mittwoch segeln wir 10sm durch den Stigfjorden zur Insel Kälkerön, um dort an der Westseite vor Anker zu gehen. Eine Bucht, die vor SE schützt. In der Nacht soll der Wind auf SE drehen (und macht es auch :-)). Kalkerön ist ein unbewohntes Naturreservat, das aber betreten werden darf. Von oben auf über 20 Meter Höhe bietet sie einen tollen Blick.

ree
ree

Wie bereits auf dem oberen Foto zu sehen, gibt es um Kalkerön herum einige Muschel oder Krebszuchten:

ree

Am Donnerstag ziehen wir wieder an die westliche Außenseiten der Schären nach Mollösund. Wir sehen uns auf dem Weg nach Mollösund noch die Bucht auf Mollö an.

ree
ree

Nach einem kurzen Ankerstopp und Lunch segeln wir weiter bis zum Hafen Mollösund (in Summe 9,5 sm). Was für eine gute Entscheidung. Was für ein schöner Ort.

ree

Die Frauen schauen nach ihren Fischern. Die blieben von hier bis weit in die Nordsee und Nordatlantik hinaus von Herbst bis Winter über Wochen und Monate auf See.

ree

Am Freitag fahren wir von Mollösund ziemlich genau Süd bis noch Åstol bis auf wenig Meilen vor Marstrand (ca. 12sm). "Fahren" ist gut gewählt, denn die meiste Zeit geht es bei Südwind mit Motor durch die wunderschönen Sunde entlang der Westseite Tjörns und den westlichen gelegenen Inseln und Schären: Mollösund - Kräkefjord - Kyrkesund - Krossefjorden - Toftösund - Bremsedammen - Hamnefjorden - Bockholmssund - Gunnarsviken - Hjärterösund - Lilla Jungfruhaelet - Flathomlssundet.

ree

Åstol erweist sich als fast so schön wie Mollösund. Sie wird auch die weiße Insel genannt, da sie aufgrund der dichten fast 2/3 der Insel überspannenden Bebauung mit Häusern von weitem weiß zu erkennen ist. Eigentlich hatten wir uns auf das Restaurant gefreut. Freitag (also der Einstieg ins Wochenende) gibt Öffnungszeiten mit hoher Wahrscheinlichkeit. Leider geschlossene Gesellschaft, so grillen wir auf der Hafenmole.

ree

Der coolste Kinderwasserspielplatz ever: Seewasser über eine starke Pumpe und C-Schlauch auf die Rutsche. Die "Sandkiste" füllt sich. Der Zugang zur See ist mit einer Betonmauer gesperrt und hat Öffnungen zu kontrollierten Entwässerung.

ree

Am Samstag machen wir mit 30sm bis Donsö mal wieder etwas Strecke bei Süd ziemlich genau gegen an und Wind bei 15 bis 21kn. Alle segeln vor dem Wind, nur wir müssen kreuzen:

ree

Donsö ist eine Insel mit großem Fischereihafen bereits südlich von Göteborg. Am Wochenende sehr gut besucht, so dass bei dem herrlichen Sonnenscheinwetter auch in der Nachsaison An- und Ablegechaos herrschte. Der (vermeintliche ?) Hafenmeister versuchte bestmöglich zu sortieren. Wir erobern uns in dem Restaurant am Hafen mit Blick zum Sonnenuntergang für 19:00 Uhr einen Tisch. Spezialitäten: Burger und Schnitzel. Es kamen Burger und Fish & Chips mit 1 1/2 h Wartezeit. Da konnte auch die eigentliche gute Qualität die Laune nicht mehr heben, insbesondere da der Burger anscheinend 1h auf die Fish & Chips gewartet hatte.

ree

So machten wir von Göteborg um Tjörn herum bis Donsö 107 statt der ursprünglich um Orust herum geplanten 140sm ab und bis Göteborg.

Donsö oder eine der alternativen Häfen und Ankerbuchten herum wäre der gute Absprung Richtung Laesö gewesen.

 
 
 

Kommentare


bottom of page