Ab in die Steine
- alluxusleiner
- 14. Juni 2023
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Juni 2023
Ab Helsinki beginnt nun die Herausforderung der echten Schärennavigation.
Es galt zunächst mit den nicht vertrauten finnischen Sportbootkarten zurechtzukommen und die reale Umwelt in die Kartenmaßstäbe zu übersetzen.
Auf unserer ersten 25 sm Etappe nach Barösund, mussten wir aufgrund von Gegenwind ca. die halbe Strecke unter Motor zurücklegen. Das gab uns aber die Gelegenheit zur langsamen Eingewöhnung.
Um Helsinki herum liegen auf jedem Stein Sommerhäuser. Immer idyllisch, mit Bootsanleger und eigener Sauna. Immer sehr nett anzuschauen.
Barösund war die Empfehlung des finnischen Nachbarn aus Helsinki. "Nice Restaurant, great Doughnuts." Außerdem ein schön gelegener Hafen zwischen zwei bewaldeten Inseln. Das Restaurant Scola in der alten Inselschule war auch wirklich eine Empfehlung wert.

Am nächsten Tag brachte uns ein 33-Meilen-Schlag nach Hanko entlang der Südküste Finnlands im Inshore Fahrwasser der Schären. Hanko ist der Absprunghafen von Osten kommend zu den Aaland Inseln (NWstlich, unser Weg) oder ins Turku Archipel nördlich. Dort gibt es eine Marina auf vorgelagerten Schären und eine direkt am Ufer.
Wir entschieden uns für den landseitigen Hafen, um unabhängig von der Übersetzfähre zu sein, die die Anbindung der Inselmarina sicherstellt.
Die Restaurants sprachen uns nicht so richtig an, so dass endlich wieder mal selbst gekocht wurde. Einkaufsbedarf wurde befriedigt und Diesel nachgedacht. Insgesamt überzeugte uns Hanko eher durch seine Lage und die umgebende Landschaft und weniger durch den Ort selbst. Da liegen unsere Maßstäbe mittlerweile ganz schön hoch.

Unser nächstes Ziel war Vänö, eine Insel im südlichen Fahrwasser zu den Aalandinseln. Laut mehrerer Hafenführer sollte es dort einen Fischer geben, der seinen Fang auch verkauft. Tatsächlich erwartete uns ein Hafen mit herrlich morbider Atmosphäre, der zwar Landstrom bot, aber ansonsten ein Plumpsklo und eine rostige Kassette, in die wir die zwölf Euro für die Übernachtung und den Strom legen konnten. Einheimische waren nicht zu entdecken. Es schien, als sei hier die Zeit stehen geblieben. Landschaftlich aber wieder sehr schön gelegen.
Unser Kurs führte am Sonntag zu unserer ersten Åland-Insel. Auf Kökar entschieden wir uns für den Hafen Sandvik. Und das war gut so. Wunderbar in einer Bucht gelegen, mit Café, Campingplatz und Sauna.
Der Cafébetreiber ist gleichzeitig Hafenmeister, Campingplatzbetreuer, Fahradverleiher und verkaufte uns geräucherten Seelachs und das leckere dunkle Malzbrot, das wir schon in Helsinki zum Räucherfisch genossen hatten.

Sandvik war einen Hafentag wert! Wäsche, waschen und mit Leihrädern die Insel erkunden stand auf dem Programm. In Karlby gibt es einen Lebensmittelladen und davor bot ein Junge frischen Fisch zum Verkauf. Da wir erst noch weiter wollten und uns bei Kaffee, Tee und Kuchen im Hafen von Karlby stärken mussten, verschoben wir den Erwerb auf später. Auf dem Rückweg war der Fisch leider schon verkauft. Auf Nachfrage bei der Verkäuferin im Laden, rief sie den Fischer an, der uns dann drei frisch geräucherte Fische zum Boot lieferte. Das war richtig guter Service!
Abend mieteten wir noch für eine Stunde die Sauna und wagten die Abkühlung in der Ostsee.
Gestern (13. Juni) sollte es dann zum ersten Mal direkt an eine Schäre gehen. Lars hatte Bergö als Ziel auserkoren. Leider war die Windrichtung in der Bucht aber so, dass kein geeigneter Platz zu finden war. Das Gleiche passierte leider auch am benachbarten Segelskär. Eigentlich eine Bucht wie Abrahams Schoß bei südlichem Wind. Jedoch waren die "Steine" so flach, dass der Wind nahezu ungehindert überging und die seitlichen Felsen zu sehr sideshore waren. Mit 15 kn Wind war uns die Sache dann doch zu unruhig. Also ging es acht sm zurück und noch 8 sm weiter nach Süden nach Degerby.

Auch hier lagen in einem Hafen mit ca. 40 Plätzen gerade mal fünf Boote. Die Saison hat auch am 13.06. noch nicht begonnen.
Dunkel wird es mittlerweile nicht mehr.
Noch eine Woche bis Mittsommer.









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