top of page

Am Kuhschwanz entlang und nach Danzig

  • alluxusleiner
  • 16. Mai 2023
  • 3 Min. Lesezeit

Von Łeba aus sind wir -mit Wind von vorne- weiter nach Osten gesegelt. Der Autopilot konnte bei 12 bis 14 kn Wind, mal zeigen, was er kann. Inkl. der auf Knopfdruck selbstgefahrenen Wenden mit optimalem Anliegewinkel. Der musste jedoch für jede Seite gefunden werden. Auf den Grad genau ist die Installation dann doch nicht. Ausserdem lieber 2 Grad tiefer als handgesteuert. Die Crew musste nur noch die Genua dicht nehmen und den Traveller nach Luv holen. Exzellent für einhand gefahrene Wenden.

Gegen 16:00 Uhr schlief der Wind ein, so dass die Entscheidung fiel, in Wladyslawowo zu übernachten.

Der größte Fischereihafen Polens bietet kein Idyll, hat aber mit den vielen unterschiedlichen Fischkuttern einen eigenen Charakter.

ree

Am Sonntag ging es dann an der Halbinsel Hel -dem Kuhschwanz- entlang, die die Bucht von Danzig im Norden abschließt. Zunächst musste der Diesel ran, um uns durch die Flaute zu schieben. An der Südostspitze von Hel brieste es dann auf und wir konnten zum ersten Mal tatsächlich den Genacker setzen. Zwischen den dicken Pötten, die vor der Küste auf Reede lagen, nahmen wir das blaue Segel dann aber doch lieber weg. Nach drei Shiften, um mehr oder weniger gut in ihrem Kurs einzuschätzende (baggernde) Grossschiffe auszuweichen, sollte er weg. War auch ganz gut so, denn eine der aufziehenden Wolken hatte nicht nur Regen, sondern auch 25 kn Wind in sich.


Die Einfahrt nach Danzig erfolgte dann wieder unter Maschine.

Zunächst liegt an Backbord die Westerplatte mit dem Denkmal zum Beginn des 2. Weltkrieges. Zum Gedenken daran, ist es üblich beim Passieren die Flagge zu dippen.


ree

Weiter ging es ca. eine Stunde lang durch den industriellen Seehafen bis man nach einer Biegung recht überraschend mitten in Danzigs Altstadt landet.


ree

In der Marina mitten der Altstadt konnten wir einen Liegeplatz mit sehr gutem Blick auf das Krantor ergattern (zur Zeit eingerüstet) und diesen bei einem Sundowner im Cockpit genießen, bevor ein erster Rundgang anstand.


ree

Gestern war dann Hafentag mit leider sehr ausgiebigem Regen.

Die Stadt ist eine Mischung aus Altbauten, wieder Aufgebautem und modernen Neubauten die sich in Stil und Gliederung am alten Bestand orientieren. Wir waren sehr beeindruckt.

Der touristische Bereich der Rechtstadt ist überwiegend Fußgängerzone und auch bei Regen sehr belebt. Es gibt eine Vielzahl von Restaurants, Cafés, Kirchen und Stadttore.

Lars hat den Turm der St. Marien-Kirche bestiegen und den Blick über das Stadtgebiet mitgenommen.

Das Angebot an Kuchen und Torten ist sensationell. Schade, dass man gar nicht alle probieren kann. Die Auswahl bei Brot und Brötchen fällt dagegen stark ab oder wir haben nur nicht die richtigen Bäckereien gefunden.



Heute am Dienstag sollte es zurück nach Hel auf Hel an der Südostspitze des Kuhschwanz gehen. Die ersten 15 Meilen für den anstehenden Sprung nach Klaipeda (Memel) und den Bogen um Kalingard herum. Dazu alles in einem weiteren Beitrag.


Leider hielten uns Bastelarbeiten an der Frischwasseranlage auf. Die Undichtigkeit machte sich durch häufigeres anspringen der Druckwasserpumpe ohne Waserentnahme bemerkbar. Gut 30l Wasser (lecker angereichert mit allem) aus allen Tiefen, Bilgen, Backskisten sowie unter den Salonkojen herausgeholt. Zwei Ursachen gefunden und beseitigt. Einmal Schellen für die Kalt- und Warmwasserzuführung zur nie benutzten Cockpitdsuche angezogen. Und der erwartete Klassiker, das Überdruckventil am Boiler. Dieses gewechselt und aus dem Boiler einen riesen Berg angesammelten Kalk herausgeholt und jenen gespült. Der lose Kalk ließ das Überdruckventil wahrscheinlich nicht mehr richtig schließen. Übrig bleibt eine kleine in der Backskiste unterhalb des Dieseltanks sich immmer wieder entstehende Pfütze. Unsere Vermutung und Hoffnung ist, dass hier sich gesammeltes Wasser aus einem Hohlraum langsam nachläuft.


Am Abend noch einmal direkt an der Marina in einem kleinen unaufgeregtem Restaurant abseits des Danziger Altstadt-Trubels sehr lecker gegessen (Restauracja Bazar). Eine Empfehlung, wenn jemand mal herkommt besondere mit Boot.

Gestern Abend waren wir scheinbar am Place to Be, um Abends stylisch essen zu gehen. Weniger polnische Speisen, mehr modern, international, italienisch angehaucht. Ausgesucht nach der längsten Warteschlange am Vorabend (Chleb i Wino) -:).



 
 
 

Kommentare


bottom of page