Bottenviken auf schwedisch
- alluxusleiner
- 27. Juli 2023
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Aug. 2023
Der schwedische Bottenviken begann bereits in Haparanda und bietet mit über 3000 Inseln eine Vielzahl von Optionen und Alternativen.
Von Korshamn trieb uns die Aussicht von Sonntag auf Montag schon Wind mit Böen um 30 kn aus Nord zu bekommen, nach Luleå.
Wir waren nicht die Einzigen mit dieser Idee und es sollte der erste Hafen auf unserer Reise werden, bei dem wir keine freie Platzwahl mehr hatten, sondern den letzten leewärtigen Platz am äußeren Hafenbegrenzungsponton nehmen mussten. Leider war der ohne Stromanschluss und mit ca. 15 Minuten Fußweg zu den Facilities verbunden. Trotzdem waren wir froh, dort fest zu sein, denn die Böen kamen tatsächlich und verursachten eine Krängung von ca. 10 Grad und sehr ungewöhnliches Bootsverhalten, so dass wir uns ganz schön stolperig im Boot bewegten.


Das verspricht Regen für den nächsten Tag.

Den immer noch sehr windigen Montag nutzten wir für Wäsche, Besorgungen beim Yachtausrüster, Bummel durch die Stadt.
Was uns immer noch fehlte, war ein detaillierter schwedischer Hafenführer. Leider war so etwas aber nicht zu bekommen. Das eher touristische Heft Bottenviken gab aber immerhin Anregungen für die umliegenden Inseln.
Am Dienstag leerte sich der Hafen. Wir blieben aber noch einen Tag länger und starteten einen neuen Versuch zur Gasfrage, der jedoch daran scheiterte, dass die kleinen schwedischen Gasflaschen (2 Liter Füllung) überraschend keinen Absperrverschluss haben und die 5 Liter Flaschen zu groß im Durchmesser für unsere Box sind.
Lars führte den nach 100 Motorstunden fälligen Ölwechsel durch, weil Luleå die Möglichkeit der Altölentsorgung bietet.
Mit blühendem Gewächs können die Schweden umgehen
Beim zweimal je Woche vom Kutter verkaufenden Fischer gab es nach einer von zwei Stunden keinen frischen Fisch mehr. Schlechte Saison im ganzen Bottenviken. Dann mussten wir auf graved Lachs zum selber aufschneiden wechseln.

Am Mittwoch ging es endlich weiter.
45 sm mit Wind von hinten brachten uns nach Pite-Rönnskär, die wir uns tatsächlich aus dem touristischen Führer Bottenviken herausgearbeitet hatten und anschließend auch im großen Küstenhandbuch Ostsee wiederfanden. In Pite-Rönnskär befinden wir uns bereits in dem südlichsten der fünf Archipele des schwedischen Botenviken.

Eine Insel mit Leuchtturm und ehemaligen Fischerhäusern, die jetzt Wochenendhäuser sind. In der Lotsenstation gibt es ein kleines Café, das aber geschlossen war. Außer uns lag noch ein schwedischer Segler an der Pier längsseits. Die empfohlene Methode (Heckanker und Bug zur Pier) hätte die Einfahrt zum Becken der kleinen Motorboote blockiert. Ist alles nicht für 12 m Yachten ausgelegt.
Pite-Rönnskär gewinnt bisher bei uns den Preis für die schönste Sauna. Blick auf Wasser und Landschaft, ein uriger Holzfeuerofen, ein schöner "Ruheraum" und eine Terasse mit Sitzgruppe.

Weiter ging es am Donnerstag nach Bjuröklubb. Dieser Name taucht in jedem Ostseerundenbericht auf. Wind gab es kaum, so dass wir 32 von 35 sm unter Maschine fahren mussten. In Bjuröklubb, gibt es einen winzigen ehemaligen Lotsenhafen.
Der Schwede, den wir in Pite-Rönnskär trafen, warnte uns vor Versandung. Ein vorsichtiger Versuch zeigte uns, dass wir für das direkte Anlegen an der Pier zu tief gehen. An einer deutlich kürzeren Segelyacht längsseits zu gehen verschaffte uns kein gutes Gefühl, so dass wir den Hafen wieder verließen und uns an der Mooringtonne des Svenska Kryssarklubben festmachten (vergleichbar mit der Kreuzerabteilung des Deutschen Segler Verbandes). Den Tipp mit den Mooringtonnen hatten wir schon vorher bekommen und auch die Info, dass Deutsche auch Mitglied werden können. Dem sind wir mittlerweile beigetreten.

Da der Zeitplan uns nach Süden drängt und guter nördlicher Wind steht, lassen wir nahe Orte wie das immer wieder genannte Fischerdorf Brandöskär auf einer der äußersten Schären des Luleå Archipels aus.
Am Freitag konnten wir direkt unter Segeln starten.
Endlich wurde auch der Genacker mal für mehrere Stunden gesetzt und brachte uns gut voran auf dem Weg nach Ratan. Der Naturhafen liegt zwischen Festland und Ratanskär und war in der Historie ein wichtiger Hafen aufgrund seiner geschützten Lage. Wird heute aber nur noch von Freizeit-Shippern genutzt.

Da außer uns nur ein finnischer Segler festgemacht hatte, gingen wir an der Pier längsseits statt mit Heckanker. Später kamen immerhin noch drei weitere Boote und die Pier war voll belegt.
Nach einer Dorfrunde kehrten wir im örtlichen Restaurant ein, was sich im ehemaligen Haus des Zollvorstandes befindet.
Für den folgenden Sonnabend sagte Windy wechselnde schwache Winde voraus, so dass wir einen kurzen Schlag einplanten. Letztlich sind wir aber bei 12 bis 17 kn achterlichem Wind so gut vorangekommen, dass wir 52 sm später in Järnäshamn wiederum an einer SXK- Tonne festmachen konnten, da der Hafen mit drei Booten bereits voll war.


Am Abend pumpte Lars noch das Dinghy auf, was von uns -als Tender to Fløde- den Namen "Flødeboller" erhielt und seitdem im Schlepp mitfährt.

Damit haben wir den Bottenviken verlassen, obwohl es auch hier dutzende weitere lohnende Ziele gegeben hätte. Wir befinden uns halt überall auf der Durchreise.
Fotos auf dem Weg:
Wenige Meile vor Järnäshamn: Am Horizont siehst Du Wolken wie auf dem Wasser liegen. Diese stehen ca. 40sm entfernt über dem Festland in Finnland.


Archipel von Luelå nach Pite-Rönnskär:


... und von Pite-Rönnskär nach Ratan

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