Exkurs
- alluxusleiner
- 29. Mai 2023
- 2 Min. Lesezeit
Ich denke, dass es Zeit für einen kleinen Exkurs zu Entfernungen, Geschwindigkeiten und Wettereinflüssen auf unsere Planung ist.
Zunächst mal zu unseren Maßen:
Eine Seemeile (sm oder nm) entpricht 1.850 Metern. Ein Knoten bedeutet eine Geschwindigkeit von einer sm pro Stunde. Der Einfachheit halber, nutzen wir diese Größe sowohl für die Bootsgeschwindigkeit, als auch für die Angabe der Windgeschwindigkeit.

Windvoraussagen nutzen wahlweise eins der Messsysteme.
Annettes persönliche Behaglichkeitsgrenze liegt beim Wind deutlich unter der von Lars.
Um leicht abgewandelt aus dem Buch "Nordwestpassage für 13 Arglose und einen Joghurt" zu zitieren: "i'm a 20 knots girl" und Lars ist "a lots of knots guy".
Windstärke und Windrichtung bestimmen unser Vorankommen. Wind genau von vorne ist hinderlich, da wir zwar aufkreuzen können, sich der zurückzulegende Weg dadurch aber um ca. 30% verängert. Wind von vorne bedeutet auch Welle von vorne und das wiederum bedeutet, dass das Boot stampft. Das ist dann laut und rüttelt uns durch.
Wind genau von hinten ist nicht besonders schnell, da wir den Spinacker zugunsten des Genackers zu Hause gelassen haben. Außerdem rollt die Fløde dann um drei Achsen und die Tendenz zur Seekrankheit steigt (bei Annette).
Am liebsten ist uns also Wind zwischen Anlieger (mit Wind so schräg von vorne, das wir nicht kreuzen müssen) oder Backstagbriese (schräg von hinten).
Das kommt leider in der Realität bisher viel zu selten vor.
Bei der Planung unserer Etappen kalkulieren wir mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 5 kn (und freuen uns, wenn wir schneller sind).
Wenn wir unsere gesamte Runde von ca. 3.700 sm ansetzen, sollten wir täglich im Schnitt 30 sm schaffen, damit wir rechtzeitig vor Ende unseres Sabbaticals zurück sind.
Das bedeutet sechs Studen täglich segeln.
In der Realität sind Häfen oder Ankerplätze natürlich mal enger beieinander, mal weiter auseinander.
Außerdem wollen wir ja nicht nur vorbeifahren, sondern auch an Land etwas sehen und mal einen Tag irgendwo bleiben. Oder der Wind passt so gar nicht (zu viel, zu wenig oder aus der völlig falschen Richtung).
Etappen von 60 oder mehr sm kommen also häufiger vor, damit wir unseren Schnitt halten können.
Hier ist auch Flexibilität bei der Wahl der Etappenziele gefragt.
Funfact: wir schauen ständig auf Windvorhersagen in der Windy- oder Windfinder-App.
Voraussagen zu dem was sonst noch an Wetter passiert (also Temperatur oder Sonnen- bzw. Regenstunden) gucken wir uns gar nicht an. Das ist für die Planung einfach nicht relevant.



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