top of page

Mariehamn und weiter Ålands

  • alluxusleiner
  • 25. Juni 2023
  • 4 Min. Lesezeit

Lange nichts veröffentlicht. Der Beitrag war bereits vor 3 oder 4 Tagen fertig und dann war der ganze Text weg, ich habe nichts falsch gemacht, einfach so. Isch schwöre, Alter. Jetzt alles noch einmal neu.


In den zwei weiteren Tagen ging es in zwei kurzen Schlägen von unter 20sm nach Mariehamn. Am Samstag früh am 16.Juni um 04:20 fuhr die Fähre für Klaus nach Stockholm.


Mittwoch liefen wir bei leichten nördlichen bis westlichen Wind von Degerby südlich bis zur Insel Rödhamn im südlichen Einzugsgebiet Marienhamns (13sm / 3h). Um es vorwegzunehmen, die Insel und der Hafen gewinnen unseren Preis für die in den Ålands von uns gesteuerten Häfen. Der liebevoll geführte Naturhafen und Cafe (seit Montag für die Saison geöffnet), die Natur der Insel, etwas Historie (ehemalige Funkpeilsatation und ehemalige Lotsenstation). Der Hafen wird von einem Segelverein geführt, der sein Vereinshaus auf der Insel im ehemaligen Lotsenhaus hat. Im Gebäude der Funkpeilstation befindet sich ein kleines Museum, in dem man mit zweimal umdrehen durch ist. Von den dort häufig vorkommenden Schlangen schlich nur Annette eine über den Weg.

ree

Donnerstag ging es dann nach Mariehamn, Westhafen dort wo die P-Liner "Pommern" liegt (10sm/ 2,5h) . Wie am Vortag sonnig, sommerlich, leichter Wind, der sich von der Thermik (Seewind ab Mittag) beeindrucken lässt. Für alle, die noch nicht in Mariehamn waren und es zukunftig einmal per Boot dorthin verschlägt: Auf jeden Fall den Westhafen und nicht die Marinas im Osten ansteuern (in der Saison vielleicht nicht ganz leicht). Der Charme mit Blick auf die Pommern und die vom ASS (der ansässige Segelverein) geführte Anlage (echter Segelbetrieb) inkl. dem Restaurant mit der besten Aussicht der Stadt zählen.

Am Freitag folgt dann ein ausgiebiger Besuch der "Pommern" und des angeschlossenen Seefahrtsmusseum. Wer wie Lars meinte, er wäre bereits mehrmals auf der "Passat" in Travemünde und bräucht die "Pommern" nicht unbedingt, wird eines besseren belehrt. Abends dann Captainsdinner zur Verabschiedung von Klaus im besagten Restaurant. Wobei es bei uns immer 2 Captains an Bord gibt. Die finale Verabschiedung Samstag morgens kurz vor 04:00 Uhr verlief recht funktional.


ree

Für uns beide Captains stand die Entscheidung von Mariehamn westlich um die Hauptinsel außen herum oder wieder durch die Innenfahrwasser direkt in die Inselwelt der Ãlands. Beides hat seinen Reiz. Mit nördlichen bis nordöstlichen Windrichtungen für die nächsten 2-3 Tage gab es ebenso für beide Strecken Vor- und Nachteile. Unsere Entscheidung für die Innenfahrwasser fiel wohl eher emotional.

So ging es am Samstag (17. Juni) nach Bomarsund (32 sm / 7:20h). Davon 2,5h und 16sm unter Motor, um zu den Nachteilen zu kommen. Auf der Rausfahrt von Mariehamn nach Süden bis zum Wendepunkt an der Südspitze nach Norden haben wir einen schönen Thermikeffekt erlebt. Erst Südkurs mit Nordwind (Isobarenwind), kurz vor der Südspitze fast gar kein Wind (thermischer Seewind hebt den Isobarenwind auf), dann mit thermischen Südwind um die Südspitze und nach der Rundung zunächst mit südlichen Wind wieder gegen Nord. Danach das gleiche Spiel zurück bis wir wieder Nordostwind hatten.

Bomarsund hat einen kleinen Naturhafen und mit anliegenden Campingplatz, die beide in der Vorsaison kaum genutzt sind. Historisch zeichnet sich Bormasund durch eine vom zaristischen Russland in den 1830er Jahren errichtete Festung, die größte des baltischen Raums, aus ("Gibraltar des Nordens"). Diese legten die Engländer und Franzosen in den 1850er im Krimkrieg mit 40 Kriegsschiffe und 12.000 Soldaten in Schutt und Asche. Unsere Frage: wie haben die die Schiffe und soviele Personen in diese kleinteilige Welt bekommen?


Für Bomarsund war ein möglicher weiterer Tagesaufenthalt eingeplant. Nachdem der stärkere ENE für den nächsten Tag nicht mehr kommen sollte, machten wir uns Sonntag weiter in Richtung Nordwest auf den Weg bis zur Insel Kumlinge (25sm / 4,5h) mit vielen "Umwegen" aufgrund der Fahrwasser. Trotz östlicher Winde kamen aufgrund der Fahrwasserführung 1,5-Motorstunden zusammen. Nach Tagen, ach Wochen, mal wieder das Ölzeug vorgekramt, da Störungen über Mittag und Nachmittag aufzogen, die sich aber zum Abend verzogen. So machte der Saunagang mit Ostseebad noch Spaß. Die 5km Natur-Wanderung und 3km Fahradtour zum Ort und Inselversorger ließen wir am Montag zugunsten der direkten Weiterfahrt durch das westliche Ålandfahrwasser bis zur Insel Jurmo (das nordwestliche Jurmo, es gibt auch eines im Süden) fallen.


Die Fahrt durch die westlichen Fahrwasser der Ålands gehörte mit zu Highlights der Ålands und wurde unser gekrönter Segeltag in den Ålands. Enge, kurvige, ja zumTeil fast zackige Fahrwasser. Bei leichten südlichen Winden +-40° glitten wir in Generalrichtung NW dahin. Fast absolute Ruhe (Annette: "... das tut ja fast in den Ohren weh"). Neben den Seevögeln ist nur ein leichtes Gurgeln des Bootes zu vernehmen. Nur eine Bootsbegegnung und Sommerwetter bei 25°C. Ein Seeadlerpaar konnten wir beobachten, wie es seine Kreise zog. Bei ausreichender Kurvenlage ließen sie ihre Zeichnung auf den Flügeln zeigen.

ree

Jurmo ist (auch) klein. Der Inselversorger liegt dirket am Hafen und hatte erst vor knapp einer Woche zur Saison bis Mitte August geöffnet. Die Jungs und Mädels waren gerade dabei, die Warenlieferung für das Midsommerfest (Freitag aus Samstag, 23. auf 24.06.) zu verräumen. Midsommer feiern die Finnen nicht am 21. Juni, sondern auf dem darauffolgenden Freitag auf Samstag. Neben einer Basisversorgung fielen auch vakuumiert eingeschweistes Entrecote der berühmt, bekannten Jurmoer Inselrinder ab.

ree

Wir befinden uns am nordwestlichen Ausgang der Ålandinseln. Lars wollte endlich für eine Nacht an eine Schäre. Für Dienstag ist kein Wind aus verschiedenen südlichen Richtungen vorhergesagt und soll erst Mittwoch am späten Vormittag wieder aus südlichen Richtungen einsetzen. Verschiedene Optionen hat Lars auf der Seekarte innerhalb der nächsten 5-8 sm in unserer Nordwestrichtung herausgearbeitet. Nach Durchsprache mit Annette halbiert und 2 neue hinzugenommen, so dass eine handvoll übrig blieb. Diese motorten wir ab. Jedoch machte uns der thermische Nordwind (entgegen dem angesagten südlichen Isobarenwind) die Entscheidung schwer. Ebenso fielen drei Plätze weg, da an der Bucht jeweils ein Privathaus stand. Häuser in unmittelbarer Nähe schließen das in Finnland und Schweden geltende sogenannte "Jedermannsrecht" aus. Am Ende zogen wir weiter bis nach Katanpää ("Captains Table") (14sm) am südlichen Ende des Bottnischen Meerbusens, also Ade Ålandinseln. Um 21:00 Uhr war der Nordwind dann auch ganz weg. Die Häuser stehen immer noch da.


 
 
 

Kommentare


bottom of page